15 Funktionen, die ein Campaign Builder mitbringen sollte
17 Sep 2019 | von Stefan Graetzer
Kanalübergreifend, mehrstufig und verzweigt - die Erstellung von Kampagnenstrecken kann komplex sein. Ein entsprechender Campaign Builder hilft dabei, hier nicht den Überblick zu verlieren und effizient Kampagnen zu planen. Was ein solches Tool mitbringen sollte, erläutere ich in diesem Beitrag.
Die Auswahl an Tools ist recht groß, E-Mails verschickt heute sowieso jeder und einen Kampagnen-Flow zusammenklicken ist bereits eine Art Standard. Es kommt natürlich darauf an, wie komplex Ihre Kampagnen aufgebaut sind und welche Mengen oder mit welcher Frequenz Sie versenden. Machen Sie sich deshalb bei der Auswahl der geeigneten Tools vorher Gedanken, was Sie wirklich zu tun beabsichtigen und was Sie von einer geeigneten Software erwarten.
Hier ist meine Checkliste, die im Übrigen keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt, mit 15 Funktionen, von denen ich denke, dass ein Campaign Builder sie mitbringen sollte. Bei der Zusammenstellung habe ich die einzelnen Punkte unserem Triple-A-Ansatz (Auswahl, Analyse, Automation) folgend gruppiert.
Auswahl
1) Komplexe Zielgruppen
Erstellen Sie komplexe Zielgruppen, indem Sie nicht nur viele Variablen, sondern auch große Mengen an Transaktionsdaten berücksichtigen – und das übergreifend über verschiedene Tabellen und Ebenen hinweg. Die für Ihre Kampagne geeignete Zielgruppe setzen Sie dann aus vielen unterschiedlichen Segmenten zusammen.
Venn-Diagramm zur Darstellung und Analyse von komplexen Zielgruppen
2) Ausschlüsse
Schließen Sie Optouts, Robinsonlisteneinträge, Nixis etc. von vornherein von Ihren Kampagnen aus. Dies erleichtert Ihnen die Kalkulation von Auflagen, reduziert Kosten und gewährleistet Datenschutzkonformität.
3) Individuelle Kommunikation
Kommunizieren Sie individuell statt nur personalisiert, indem Sie beliebig viele Content-Blöcke einer Kommunikation zuordnen und automatisch hunderte unterschiedliche Content-Varianten aussteuern.
4) Frequency Capping
Kontaktieren Sie Ihre Zielgruppen nicht zu oft. Weniger ist manchmal mehr! Beschränken Sie die Frequenz Ihrer Kommunikation pro Haushalt, auf eine maximale Stückzahl, auf einen bestimmten Zeitraum oder auf eine maximale Anzahl gleichzeitiger Kampagnen.
5) Audience Counts
Wissen Sie vorher wie viele Personen Sie tatsächlich kontaktieren?! Mittels Simulation und Vorschau lassen sich exakte Auszählungen durchführen und unterschiedliche Arten von Ausschlüssen nachvollziehen.
Analyse
6) Look-a-likes
Mit Profiling analysieren Sie Ihren aktuellen Kundenstamm, erstellen Scores und suchen die Look-a-likes, die Ihrem Top-Kunden am ähnlichsten sehen und erschließen sich so neue Potenziale.
Erstellung von Look-a-like Zielgruppen mittels Profiling
7) Best Next Time
In Repurchase-Kampagnen möchten Sie die Kunden unbedingt zum richtigen Zeitpunkt ansprechen. Dieser Zeitpunkt ist für jeden Kunden individuell verschieden. Mit Best Next Time ermitteln Sie aus dem Kaufrhythmus das ideale Zeitfenster.
8) Best Next Offer
Erkennen Sie die Wünsche Ihrer Kunden, bevor sie entstehen und unterbreiten Sie Ihrem Kunden ein passendes Angebot. So schaffen Sie eine echte Win-Win-Situation, denn mit steigenden Verkaufszahlen steigern Sie auch die Kundenloyalität.
9) Churn Prevention
Da es schwieriger und teurer ist, neue Kunden zu gewinnen, als bestehende zu halten, sollten Sie versuchen, die Abwanderung (Churn) gefährdeter Kunden zu verhindern: Nutzen Sie daher einen Churn Score, um die Wahrscheinlichkeit einer Abwanderung vorherzusagen.
10) Response-Analyse
Response im Sinne von Öffnungen, Klicks und Bounces zu analysieren ist das Eine, das Andere ist die Analyse der Reagierer in Form von Conversions. Mittels statistischer Methoden lernen Sie ihre Conversions besser zu verstehen.
Automation
11) Priorisierung & Kampagnen-Optimierung
Setzen Sie Prioritäten, wenn Personen mehreren Kampagnen zur gleichen Zeit zugeordnet werden. Entsprechend der Priorität wird die favorisierte Kampagne für eine Person gewählt.
Oder ordnen Sie jeder Person automatisch die Kampagne zu, auf die sie am wahrscheinlichsten reagiert, indem Sie Scores bilden, die die Wahrscheinlichkeit einer Conversion beschreiben.
Auszählung der Prioritäten in Konfliktmatrix
12) Event-Trigger
Nutzen Sie messbare Veränderungen im Kundenverhalten, Kundenaktionen oder ein bestimmtes Ereignis gezielt aus und reagieren Sie darauf, um die Aufmerksamkeit der Zielgruppe zu gewinnen. Dieses Vorgehen ermöglicht ein Höchstmaß an zeitlicher Relevanz für die Aussteuerung Ihrer Marketing-Kommunikation.
13) Couponing
Lassen Sie sich nicht das Potenzial von Couponing entgehen, sorgen Sie dafür das jegliche Art von Coupon (Rabatte, Treuepunkte etc.) einfach integrierbar ist, steuern Sie damit wirksam das Kundenverhalten und erhöhen Sie letztendlich den Nutzen für alle Beteiligten.
14) Kontroll- und Vergleichsgruppen
Erst der Einsatz von Kontroll- oder Vergleichsgruppen macht den Erfolg einer Kampagne messbar. Schließen Sie eine kleine prozentuale Teilmenge Ihrer Zielgruppe zufällig aus oder senden Sie ihr eine alternative Kommunikation. Anschließend vergleichen Sie damit die Ergebnisse Ihrer Kampagne.
15) Omnichannel
Begleiten Sie Ihren Kunden entlang der Customer Journey auf allen relevanten Kanälen und Touchpoints. Stellen Sie sicher, dass Sie Omnichannel-fähig sind und die relevanten Kanäle zueinander in Bezug stehen. So bieten Sie jedem Kunden eine relevante und konsistente Customer Experience.
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