Fußball-Weltmeisterinnen 2023? Aptecos datenbasierter WM-Tipp

18 Juli 2023  |  von Stefan Graetzer

Am 20. Juli 2023 ist es so weit, dann startet in Australien und Neuseeland die Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen mit dem Eröffnungsspiel des Gastgebers Neuseeland gegen die Mannschaft aus Norwegen. Norwegen war bereits einmal Weltmeister, aber das ist schon eine Weile her – nämlich 1995.

Nach den enttäuschenden Ergebnissen der Herren bei und nach der WM 2016 liegt die Hoffnung der deutschen Fußballfans auf dem Frauenteam. Dabei wurde Frauenfußball in Deutschland erst 1970 wieder erlaubt, nachdem der DFB sein Verbot von 1955 aufhob. In diesen 15 Jahren durften Frauen nicht in Vereinen Fußball spielen, die innerhalb des DFBs organisiert waren. Die erste Weltmeisterschaft fand dann erst 1991 statt und als Prämie für den Gewinn der Europameisterschaft 1989 gab es für die deutschen Fußballfrauen das legendäre Kaffeeservice von Villeroy & Boch.

Entwicklung seit den 90er Jahren

Seitdem hat sich einiges getan, die Anzahl der Teams steigerte sich kontinuierlich von 12 auf 32 und dadurch die Anzahl der Spiele von 26 auf 64. Doch damit ging bisher kein wirklicher Anstieg der Zuschauerzahlen vor Ort einher, wie aus dem Diagramm unten links ersichtlich wird. Diese bewegten sich zuletzt zwischen 1,2 und 1,4 Mio. Bei nun 64 Spielen sollte diesbezüglich eine deutliche Steigerung zu erwarten sein.

Darstellung Apteco Orbit, Datenquelle Wikipedia

Darstellung Apteco Orbit, Datenquelle Wikipedia
 

Die Entwicklung der durchschnittlichen Tore pro Spiel zeigt einen Rückgang von 3,8 auf 2,8 Tore pro Spiel. Es wird inzwischen mehr Wert auf die Defensive gelegt. Dabei geht es ausgesprochen fair zu, wie die geringen Quoten an Roten und Gelb-Roten Karten in den nächsten Charts belegen.

Darstellung Apteco Orbit, Datenquelle Wikipedia

Darstellung Apteco Orbit, Datenquelle Wikipedia
 

Bezüglich der Preisgelder ist einiges passiert. In den 90er Jahren waren die Fußballerinnen noch Amateurinnen und durften keine Prämien beziehen. 2023 werden 110 Mio. US Dollar von der FIFA als Prämien ausgeschüttet. Dabei entfallen 6,2 Mio. US Dollar auf das Team der Weltmeisterinnen. Die Steigerung gegenüber der letzten WM ist enorm: Die Prämien wurden praktisch verdreifacht (s. nächste Grafik). Doch damit liegt frau immer noch deutlich hinter den Preisgeldern der Herren, bei deren letzter Weltmeisterschaft etwa das Vierfache bezahlt wurde.

Darstellung Apteco Orbit, Datenquelle Wikipedia

Darstellung Apteco Orbit, Datenquelle Fifa
 

Die Gruppengegnerinnen des deutschen Teams

Marokko, Südkorea, Kolumbien. Was auf den ersten Blick leicht aussieht, könnte sich als Stolperstein entpuppen. Denn es gibt keine Erfahrung mit diesen Teams. Anscheinend haben die deutschen Frauen noch nie gegen eines dieser drei Teams gespielt. Doch sie dürfen diese nicht unterschätzen, sonst könnte es wie beim letzten Vorbereitungsspiel gegen Sambia eine böse Überraschung geben. Die Generalprobe wurde mit 2:3 verloren, wobei das deutsche Team mit 0:2 hinten lag und drei Tore erst in der Nachspielzeit fielen.

Wer sind Deutschlands Angstgegnerinnen?

Ein Blick auf die Resultate bei den vergangenen Weltmeisterschaften zeigt, dass die deutsche Nationalelf nicht oft verloren hat. Insgesamt gab es nur neun Niederlagen. Dabei sieht die Bilanz gegen Schweden und die Vereinigten Staaten am schlechtesten aus.

Darstellung Apteco Orbit, Datenquelle Kaggle

Darstellung Apteco Orbit, Datenquelle Kaggle
 

Berücksichtigen wir alle Turnierergebnisse bis 2022, so sieht die Bilanz gegen die US-Damen noch verheerender aus. Bei einem Sieg und sechs Unentschieden gab es sogar elf Niederlagen. Dafür gestaltet sich die Bilanz gegen Schweden plötzlich positiv. Hier stehen 17 Siege gegen sechs Niederlagen. Angstgegnerinnen Nummer eins sind also die US-Girls.

Darstellung Apteco Orbit, Datenquelle Kaggle

Darstellung Apteco Orbit, Datenquelle Kaggle
 

Nun wollen wir wissen, wann es zum einzigen Mal zu einem Sieg gegen die USA reichte. Ein Klick auf die Zelle in der Tabelle oben lässt uns sofort die Ergebnisse filtern: 2003 beim ersten Titelgewinn der deutschen Frauen in den USA gewannen unsere Mädels mit 3:0. Warum also sollten die Favoritinnen nicht auch „Down Under“ schlagbar sein?

Darstellung Apteco Orbit, Datenquelle Kaggle

Darstellung Apteco Orbit, Datenquelle Kaggle
 

Werfen wir nun noch einen kurzen Blick auf die Vergangenheit. Zweimal hat es das deutsche Team bisher geschafft, den Weltmeistertitel zu erringen, und zwar in Folge. Seitdem sind 16 Jahre vergangen.

Deutschland am zweithäufigsten unter den besten vier Mannschaften

Darstellung Apteco Orbit, Datenquelle Wikipedia

Darstellung Apteco Orbit, Datenquelle Wikipedia
 

Nach der obenstehenden Auswertung geht Deutschland als die Mannschaft hervor, die am zweithäufigsten unter den besten Vier war. Bei insgesamt acht Weltmeisterschaften hat es die deutsche Nationalmannschaft in vier Fällen mindestens ins Halbfinale geschafft: Zweimal Weltmeister, einmal zweiter Platz und einmal vierter Platz. Nur die US-Amerikanerinnen waren besser. Sie fuhren viermal als Weltmeisterinnen und einmal als Zweite und dreimal als Dritte nach Hause.

Welches Team wird Fußball-Weltmeister 2023?

Bei den Buchmachern liegen aktuell die USA vorne - vor den amtierenden Europameisterinnen aus England, gefolgt von Spanien, Deutschland und Frankreich. Deutschland gehört also wieder zum engeren Favoritenkreis. Es belegt bei den Wettquoten knapp hinter Spanien Platz vier.

Japan werden dagegen nur Außenseiterchancen eingeräumt. Dabei waren es die Asiatinnen, die 2011 den letzten WM-Titel vor den USA gewinnen konnten. Darüber hinaus gibt es eine ganze Reihe von Mannschaften, die als Geheimfavoriten gehandelt werden. Die Gastgeberinnen aus Australien werden stark eingeschätzt. Sie stehen bei den Quoten sogar vor Niederlanden. Dabei könnten diese ein guter Geheimtipp sein, denn sie sind nicht nur die Europameisterinnen von 2017, sondern auch die amtierenden Vize-Weltmeisterinnen.

Wieder einmal haben wir unsere Software Apteco FastStats mit jeder Menge Qualifikations- und Freundschaftsspielen gefüttert. Und dank Behavioural Modelling steht uns inzwischen ein statistisches Verfahren zur Verfügung, um Transaktionsdaten an unterschiedlichen Zeitpunkten miteinander zu vergleichen und darauf basierend Vorhersagen treffen zu können. Nach diesem Modell ist England unser Favorit, vor Deutschland und den USA.

In einem Monat werden wir wissen, ob das statistische Modell in FastStats Recht behalten oder ob vielleicht doch die Geheimfavoritinnen aus Australien Weltmeisterinnen geworden sind.

Wir lieben Fußball und wir lieben Daten und Statistiken. Sie auch? Dann testen Sie Apteco Orbit doch ganz einfach mit unserem Fußball-Dashboard, speziell für die Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen: Kostenlos und unverbindlich.

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Quellen:

https://www.fussball-wm.pro/frauen/wm-2023/wetten-quoten/

https://www.spiegel.de/panorama/fussball-nationalspielerinnen-und-ewig-lockt-das-kaffeeservice-a-772715.html

https://www.spiegel.de/geschichte/frauenfussball-wie-der-dfb-1955-ein-verbot-aussprach-a-1040435.html

 

Daten:

https://de.wikipedia.org/wiki/Fu%C3%9Fball-Weltmeisterschaft_der_Frauen

https://www.kaggle.com/datasets/martj42/womens-international-football-results

https://fussballweltmeisterschaft.online/frauen/frauen-wm-preisgelder/

Stefan Graetzer

Senior Technical Consultant

Stefan Grätzer ist bereits seit 2013 für Apteco tätig und verantwortlich für Support und Beratung der deutschsprachigen Partner. Insbesondere übernimmt er Training und Beratung bei der Installation neuer FastStats-Systeme. Er verfügt über ein ausgeprägtes analytisches Verständnis. Dazu passt, dass Stefan in seiner Freizeit als passionierter Schachspieler gerne Zeit mit der Analyse von Schachpartien verbringt.

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