Next Best Weihnachtsgeschenk – ein Besuch beim Weihnachtsmann
14 Dez. 2016 | von Anne-Kathrin Stolz
Die Adventszeit: Eine schöne Tasse Apfelpunsch, überall duftende Plätzchen, Schneeflocken fallen vom Himmel und man hat endlich einmal Zeit, die herrliche Ruhe zu genießen. Eine schöne Vorstellung, nicht wahr? Wären da nicht die jährlichen Spießroutenläufe durch die Geschäfte, immer auf der Suche nach den besten Weihnachtsgeschenken.
Predictive Analytics für das passende Geschenk
Wirft man in der Vorweihnachtszeit einen Blick in die Fußgängerzonen, sieht man jede Menge herumwirrende Männer und Frauen, alle samt mit verzweifelten Mienen, weil ihnen schlichtweg die zündende Geschenkidee für ihre Liebsten fehlt. Je länger die Prozedur dauert, umso mehr geraten die Geschenkejäger unter Druck: Schließlich will sich keiner die Blöße geben, mit von Anfang an zum Umtausch verdonnerten Päckchen unterm perfekt geschmückten Weihnachtsbaum dazustehen. Gibt es denn wirklich nichts und niemanden, der helfen kann?
Alle Jahre wieder, grüßt das Murmeltier
Heinz kennt das nur zu gut. Wie jedes Jahr zerbricht er sich seit Wochen darüber den Kopf, was er seiner geliebten Frau zum Fest überreichen kann. Seiner Meinung nach, hat er den Maßstab im letzten Jahr, mit dem Teflon-beschichteten Pfannenset, sehr hoch gesetzt, sodass es ihm wahnsinnig schwer fällt, ein noch besseres Geschenk ausfindig zu machen. Fragt man Gisela, seine Ehefrau, hielt sich die Freude über die Pfannen für jede Gelegenheit doch eher in Grenzen. Aber das konnte sie vor dem zufrieden grinsenden Heinz auf keinen Fall zugeben. Also ließ sie ihren Mann in dem Glauben, ihr ein wunderbares Geschenk gemacht zu haben. Und da stand Heinz nun wieder, ein Jahr später im selben Geschäft und das beste Geschenk hatte er bereits verschenkt. Während er grübelnd dasteht, schlürft ihm der Weihnachtsmann, mit seinem weißen Bart und dem roten Mantel entgegen, allem voran der kugelrunde Bauch, der kurz vor Heinz zum Stehen kommt. „Nun genießen Sie doch die Weihnachtszeit, junger Mann. Und verziehen Sie nicht so ihr Gesicht. Kann ich Ihnen irgendwie weiterhelfen?“ brummt der Weihnachtsmann mit seiner wohlig tiefen Stimme. Heinz blickt den Weihnachtsmann fragend an: Ja, können Sie mir sagen, was dieses Jahr das beste Geschenk für meine Frau ist?
Na, klingelt da auch bei Ihnen das Weihnachtsglöckchen? Das klingt ja ganz nach der allseits bekannten Next Best Offer á la Amazon & Co. oder? Genau richtig, aber der Weihnachtsmann verkauft eben keine Angebote, sondern bringt viel lieber Geschenke. Und so machen sich Heinz und der Weihnachtsmann auf den Weg ins Weihnachtsbüro und fangen an bei Zimtsternen und Punsch zu debattieren.
Was alle dieses Jahr haben wollen
„Mein lieber Heinz, Sie glauben doch wohl nicht ernsthaft, dass ich mich bei all den Geschenken auf meine Intuition verlasse. Wo kämen wir denn da hin? Ich vertraue da voll und ganz auf meinen Computer, der hat mich, und auch die Beschenkten, noch niemals enttäuscht“, erklärt der Mann mit den weißen Haaren, während er seine Brille auf die dicke Knollennase setzt. Der Weihnachtsmann öffnet seine gestern erstellte Analyse und zeigt Heinz die Geschenke-Trends für Männer und Frauen für dieses Jahr.
„Wow“, Heinz fällt die Kinnlade nach unten, doch dann stellt er verblüfft fest: „Komisch, die hübschen Pfannen, die ich Gisela, meiner Frau, im letzten Jahr besorgt habe, sind ja gar nicht dabei“. „Nicht dein Ernst“, kann sich der Weihnachtsmann nicht verkneifen, „Man(n) schenkt einer Frau doch keine Haushaltsgeräte. Du hast einiges gut zu machen, mein lieber Heinz.“ „Sie hat sich sehr gefreut“, erwidert Heinz nun etwas verstimmt „Und außerdem, was sollen mir diese Geschenketrends denn sagen? Jetzt weiß ich doch immer noch nicht, was für meine Gisela das Richtige ist. Eine tolle Hilfe bist du.“
Best Next Present
„Gemach, gemach“ seufzt der dicke Mann und lässt Heinz über die Weihnachtsgeschenke an seine Frau in den letzten fünf Jahren berichten.
Schnell stellt der Weihnachtsmann fest, dass Heinz den nicht allzu seltenen Geschenke-Lebenszyklus eines Mannes durchlebt hat. In den ersten Jahren hat Heinz seine Frau mit einem Cocktail-Kleid, einem Ring mit einem blauen Stein und einem aufwendig besticktem Seidentuch umworben und beeindrucken wollen. Darauf folgten, anscheinend ohne dass Heinz es bemerkte, immer eigennützigere Geschenke, wie das Porzellangeschirr mit dem passenden Besteck von vor zwei Jahren. Dieser Prozess gipfelte letztendlich in dem Teflon-beschichteten Pfannenset. „Bist du dir sicher, dass diese Pfannen deiner Frau wirklich gefallen haben?“ fragt der Weihnachtsmann und schenkt sich einen weiteren Punsch in seine Tasse ein. „Nun wollen wir doch mal sehen, welches Geschenk mein Computer als nächstes vorschlägt.“
Der Weihnachtsmann und Heinz starren auf das folgende Computerbild:
„Uiuiui, mein lieber Heinz, da wird wohl als Wiedergutmachung, ein Wellnessurlaub fällig“, stellt der Weihnachtsmann amüsiert fest. „Papperlapapp, mit sowas brauche ich meiner Gisela nicht zu kommen. Die mag was Handfestes, nicht so ein Massage-Yoga-Kram. Ich hätte eher an den neuen Thermomix gedacht, der steht sicher auf Platz 16 der Geschenkewunschliste für Frauen. Was meinst du?“ entgegnet Heinz mit völliger Überzeugung. „Heinz“, der Weihnachtsmann packt den uneinsichtigen Mann bei den Schultern, „mein Computer lügt nicht, das tut er nie, du solltest wirklich lieber auf ihn hören.“
Fröhliche Weihnacht…
Um Heinz doch noch von dem Analyse-getriebenen Geschenkvorschlag zu überzeugen, erstellt der Weihnachtsmann eine Segmentierung und lässt sich diejenigen Eigenschaften ausspucken, die typisch für die Zielgruppe mit dem Weihnachtswunsch „Wellnesswochenende“ sind.
Es zeigt sich das folgende Bild:
„Na erkennst du deine Frau wieder?“, Heinz blickt hin und her gerissen auf die Word Cloud und kann es nicht leugnen. „Ja ich gebe es zu, das ist genau meine Gisela: 34 Jahre, Angestellte bei einer Bank, sie liebt kochen und auch das Einkommen stimmt.“
Es ist geschafft, Gisela wird das für sie perfekte nächste Weihnachtsgeschenk unter dem schön geschmückten Christbaum finden: Ein Wellnesswochenende mit ihrem Heinz. Doch Heinz wäre nicht Heinz, wenn er nicht, gewitzt wie er ist, noch etwas anderes in der vom Weihnachtsmann erstellten Word Cloud entdeckt hätte. „Das ist nicht nur das perfekte Weihnachtsgeschenk für meine Frau, sondern auch für meine Mutter“, stellt Heinz fest und tippt freudestrahlend mit dem Zeigefinger auf dem Computerbildschirm herum. Auch der Weihnachtsmann kann die 65+ und das Wort „Rentner“ nicht leugnen. Mitleidig denkt er an die arme Gisela, die nach dem Pfannen-Desaster nun ein romantisches Wochenende mit der Schwiegermutter verbringen darf. Na dann, fröhliche Weihnacht…
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